Weil wir etwas bewegen wollen. Zum Wohl für Mensch und Tier.
Studienpartner und Projektleitung: Prof. E. Schramm, Psychiatrische Universitätsklinik Freiburg
Im aktuellen Studienvorhaben soll die Wirksamkeit eines natur- und tiergestützten Achtsamkeitstrainings überprüft werden. Das Programm wird angeboten für Patienten, die instabil bzw. teilweise von einer Depression genesen sind. Es ist belegt, dass Achtsamkeitstrainings die Rückfallrate bei Patienten mit wiederholten depressiven Episoden senken können. Gerade für symptomatisch noch belastete und für Patienten mit frühen Traumatisierungserfahrungen ist es jedoch schwierig, die herkömmliche meditative Achtsamkeitspraxis des Sitzens zu erlernen bzw. durchzuhalten. Aus diesem Grund wird als Alternative zum geschlossenen und nüchternen Gruppenraum das Übungsfeld der Natur inklusive dem Einsatz von Tieren (Schafen) angestrebt.
Weitere Informationen zur Achtsamkeitsbasierten Therapie mit Schafen
Offenbar können Hunde Kinder bei Stress ähnlich emotional unterstützen wie andere Personen. Bei Kindern mit Bindungsstörungen kann der Vierbeiner sogar effektiver Vertrauen schaffen als ein Erwachsener! In dieser Erkenntnis steckt ein erhebliches therapeutisches Potenzial. So könnten Hunde den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeut und Patient beschleunigen. Der Einsatz der Vierbeiner wäre sowohl aus psychologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, da er die Dauer der Therapie verkürzen könnte. Dies gilt zudem wohl nicht nur für Kinder. Auch vielen erwachsenen Patienten fällt es leichter, sich im Beisein eines Hundes zu öffnen.
In Kooperation mit Dr. Andrea Beetz und Prof. Kurt Kotrschal untersuchten wir, ob diese stressreduzierende Wirkung von Hunden auch bei Erwachsenen auftritt.
Die Ergebnisse wurden bisher nicht veröffentlicht!
In Kooperation zwischen dem Freiburger Institut für tiergestützte Therapie/Pädagogische Hochschule Freiburg (Dr. Rainer Wohlfarth, Bettina Mutschler), dem Psychologischen Institut der Universität Freiburg (Prof. Ulrike Halsband, Viola Horch) und der Eötvös Loránd Universität in Budapest (Dr. Ádám Miklosi) wurde eine Befragung durchgeführt, welche dazu dient, sich auf einer breiten Grundlage ein umfassendes Bild der Mensch-Hund-Beziehung zu verschaffen.
Die Befragungsergebnisse liefern:
Hier finden Sie die veröffentlichten Untersuchungsergebnisse.
Tiergestützte Therapie bei übergewichtigen Kindern "Ich werde tierisch fit"
Im Forschungsprojekt „Ich werde tierisch fit“ wird Fitoc® und tiergestützte Therapie mit Hunden kombiniert. An Stelle einer Sportstunde im FITOC Programm wird einmal pro Woche tiergestützte Therapie durchgeführt. Es soll untersucht werden, ob bei Kinder mit Übergewicht Selbstvertrauen, Körperbewusstsein, allgemeine Fitness und Teamfähigkeit durch strukturierte Aktivitäten mit Hunden gegenüber einer Kontrollgruppe ohne Hundeaktivitäten gestärkt werden können.
There is scientific evidence that the presence of a therapy dog can positively impact on the performance of cognitive tasks (e.g. Gee et al., 2010). The aim of this study was to examine the effects of a therapy dog on reading performance. Twelve children in
second grade, aged 6 to 7 years old, were randomly assigned to two groups in a crossover design. Six boys and six girls read a text in the presence of a dog and, in another session, a similar text in the presence of a human confederate. Several parameters of the reading performance and human-dog interaction were assessed. In our study a therapy dog rather than a friendly female student improved the reading performance of children in three out of four task parameters: correct word recognitions, correct recognitions of punctuation marks, and correct line breaks. There was no significant influence of the dog on reading time. The four reading parameters did not show significant correlations with the total length of eye or body contact with the dog.Results in this study are consistent with previous research that documented a positive impact on the performance of cognitive tasks in preschoolers due to the presence of a therapy dog (e.g. Gee et al., 2012). Our results add two new aspects. Firstly, data indicate that the presence of a dog can also be beneficial for older children. Secondly, the promotion of performance also applies to reading.
Leitfaden zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Praxis tiergestützter Interventionen
Rainer Wohlfarth und Erhard Olbrich haben gemeinsam Kriterien für die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung erarbeitet. Diese wollen PraktikerInnen ein Gerüst von Hinweisen anbieten, das zur Überprüfung der Qualität der eigenen Arbeit dienen kann. Es kann sowohl zur kollegialen Intervision herangezogen werden und im Ergebnis zur Verbesserung tiergestützter Interventionen beitragen. Es benennt in einem weiteren Schritt Kriterien für Supervisionen durch Fachpersonen. Die Kriterien können schließlich auch als Grundlage genutzt werden für die Anerkennung qualitativ guter Arbeit durch eine möglichst international anerkannte, fachlich neutrale Organisation.
Wir danken Mars Petcare für die Unterstützung beim Druck der Broschüre!
Wohlfarth, R., & Sandstedt, L. (Eds.). (2016). Animal Assisted Activities with Dogs: Guideline for Basic Requirements & Knowledge. Publishing House of Janusz Korczak Pedagogical University.
Röttger, K, Wohlfarth, R., Mutschler, B., Beetz, A. et al. (2016). „Fit mit Hund“ Tiergestützte Therapie als Baustein eines multimodalen Programms gegen Übergewicht bei Kindern. Adipositas, 2, 71-78
Wohlfarth, R. & Herbst, C. (2016). Subjektive Konzepte von Suchtpatienten von Suchtpatienten über die Wirkung von Hunden während der Suchtrehabilitation. Tiergestützte, 4, 28-33
Veronika Konok, András Kosztolányi, Wohlfarth Rainer, Bettina Mutschler,
Ulrike Halsband, Ádám Miklósi. Influence of Owners’ Attachment Style and Personality on Their Dogs’ (Canisfamiliaris) Separation-Related Disorder PLOS ONE | DOI:10.1371/journal.pone.0118375 February 23, 2015
Wohlfarth, R., Mutschler, B., Beetz, A., Kreuser, F., Korsten-Reck, U. (2013). Dogs motivate obese children for physical activity: Key elements of a motivational theory of animal-assisted interventions. Frontiers in Psychology, 4. DOI=10.3389/fpsyg.2013.00796
Wohlfarth, R., Mutschler, B., Beetz, A. (2013). Rezension zu "Hunde in der Sprachtherapie einesetzen". tiergestützte 3.
Wohlfarth, R. (2013). Zehn Thesen zu tiergestützter Therapie. In Mars Petcare Deutschland (Hrsg.), Hund – Katze –Mensch. Die Deutschen und ihre Heimtiere (S. 148). Verden: MarsPetcare.
Wohlfarth, R., Mutschler, B. & Bitzer, E. (2013). Der Epilepsiehund – Traumtänzerei, Tierquälerei oder sinnvoller Einsatz? Eine systematische Literaturübersicht. Zeitschrift für Epileptologie, 26, 90–97.
Wohlfarth, R., Mutschler, B. & Bitzer, E. (2013). Wirkmechanismen tiergestützter Therapie: Theoretische Überlegungen und empirische Fundierung. In I. Strunz (Hg.), Tiergestützte Pädagogik in Theorie und Praxis (S.180-214). Hohengehren: Schneider-Verlag.
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Wohlfarth, R. (2012). Stimmt Sie gehören (teilweise) nicht dazu…! Beitrag zur Diskussion zum Therapiebegriff in der tiergestützten Therapie. tiergestützte, 2, 20-22.
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Wohlfarth, R. & Mutschler, B. (2011). Die Kunst der Hundeerziehung: Ein psychologisch-pädagogisches Lesebuch. Freiburg: Centaurus.
Wohlfarth, R. & Widder, H. (2011). Zur Diskussion: Tiergestützte Therapie -Eine Definition. tiergestützte, 4, 30-33.